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SAP Business Data Cloud: Acht Fragen, Acht Antworten

Neues, komplettes Datenmanagement in der Cloud

Unternehmen können künftig ihre Daten in der SAP Business Data Cloud (SAP BDC) organisieren und analysieren. Die SAP BDC verbindet die bisherigen Lösungen SAP Datasphere, SAP Analytics Cloud und SAP Business Warehouse in einer neuen Architektur. Wie funktioniert das, was sind die Mehrwerte und wie sollten Unternehmen jetzt reagieren? 
Jonatan Skopek, Associated Partner, und Valentin Döttling, Manager, beide im Bereich SAP Data & Analytics (SPR) bei MHP, liefern Antworten auf die acht wichtigsten Fragen.

1) Was ist die neue SAP Business Data Cloud – und welches Problem löst sie?
SAP BDC ist eine Software-as-a-Service-Lösung, die Unternehmensdaten aus SAP- und Non-SAP-Systemen integriert, als Datenprodukte bereitstellt und über moderne Analysetools auswertbar macht. Im Kern besteht die SAP BDC aus den etablierten Technologien SAP Datasphere und SAP Analytics Cloud (SAC). Darüber hinaus können bestehende BWonHANA- bzw. BW/4HANA-Systeme als Private Cloud Edition integriert werden. Für Machine-Learning- und AI-Use-Cases kann SAP BDC um SAP Databricks erweitert werden und bietet damit eine sinnvolle Ergänzung zu den Business-Data-Fabric-Funktionalitäten von SAP Datasphere. Basierend auf diesen Technologien liefert SAP vorgefertigte Datenprodukte und Analyseanwendungen in Form von neuen Insight-Apps, die auf den SAP Standard Datenmodellen basieren. Perspektivisch wird SAP BDC auf allen gängigen Hyperscalern (AWS, Azure, GCP) ausgerollt.

Bisherige SAP-Datenarchitekturen waren fragmentiert, deshalb ist das übergeordnete Ziel von SAP BDC: die Schaffung einer einheitlichen Datenbasis für Analytics, Planung und KI-Anwendungen. Im Zentrum steht daher eine Business Data Fabric, die SAP Datasphere, SAC, Databricks, BW, SAP BW/4HANA Private Cloud Edition und den AI-Copiloten Joule zusammenführt. 

Stichwort Databricks: SAP ist eine vertiefte Partnerschaft mit dem Technologieanbieter eingegangen; Unternehmen können künftig KI- und Warehousing-Funktionen der Databricks-Tools mit der SAP BDC nutzen. Das Databricks-Portfolio wird also weitgehend in das SAP-Ökosystem integriert – ein Modell, das viele Unternehmen von Hyperscalern wie Azure Databricks bereits kennen.

2) Welche Funktion haben die neuen Insight-Apps? 
Die neuen Insight-Apps werden Analysen und Planungen über alle Lines-of-Business ermöglichen – inklusive des Kerngeschäfts, Finance und Human Resources. Für diese Apps übernimmt SAP das semantische Datenmodell und die Analyseapplikationen in SAC und SAP UI5 sowie den laufenden Betrieb und die Weiterentwicklung. Allerdings: Eine exakte Roadmap für die neuen Insight-Apps steht noch aus. Aktuell steht eine App für den Bereich Finance zur Verfügung.

3) Wie sieht es mit KI-Lösungen von SAP und 3rd-Party-Lösungen aus?
Die Anwender profitieren an vielen Stellen von neuen und bereits bekannten KI-Funktionen:

  • Die Integration von SAP Databricks ermöglicht die Pro-Code-Entwicklung von KI, Machine-Learning- und Data-Engineering-Aufgaben und erfüllt damit die Anforderungen von Data Scientists und Entwicklern.
  • Mit der SAP-Analytics-Cloud-Komponente der SAP BDC können Geschäftsanwender Ad-hoc-Analysen durchführen, die bereitgestellten Daten mit KI-gesteuerten Chat-Funktionen auswerten oder mit KI-gesteuerten Vorschlägen.
  • SAP Analytics Cloud (SAC) bietet integrierte KI-gestützte Analysen und Planung. SAP Joule unterstützt als KI-gestützte Assistenztechnologie für natürliche Sprachabfragen.
  • Die Insight-Apps nutzen vorgefertigte KI-Analysen für verschiedene Geschäftsbereiche.
  • Auch die Integration von KI-Drittanbietern ist vorgesehen. Beispielsweise gibt es über Databricks erweiterte ML- und KI-Workflows über Zero-Copy-Datenintegration. Delta Sharing erlaubt eine sichere Datenfreigabe für externe KI-Systeme. Und eine offene Architektur ermöglicht den Anschluss weiterer KI-Services (z. B. Python-basierte ML-Modelle).

4) Für wen lohnt sich das neue Produkt SAP BDC?
Unternehmen, die zukunftssicher SAP Business Warehouse zusammen mit SAP Datasphere/Analytics Cloud nutzen möchten, brauchen künftig SAP Business Data Cloud. Der Mehrwert besteht im Wesentlichen in der Zusammenführung von Daten aus verschiedensten Systemen, um leichter damit arbeiten, schnell Erkenntnisse daraus ziehen und kluge Entscheidungen ableiten zu können. 

Gerade Unternehmen mit komplexen Datenlandschaften, die verschiedene Datenquellen integrieren wollen, werden hier profitieren. Wettbewerbsvorteile können sich auch datengetriebene Unternehmen erhoffen, wenn sie ihre Analytics-Fähigkeiten mit diesem cloudbasierten SaaS-Modell erweitern und künftig KI/ML-gestützte Analysen nutzen – für tiefere Business-Insights.

5) Was sind die technischen Voraussetzungen der SAP BDC?
Die eigenständige SaaS-Lösung kann ohne die Erfüllung von Vorbedingungen betrieben werden. Je nach Konfiguration werden mit SAP BDC Funktionalitäten aus SAP Datasphere und SAP Analytics Cloud ausgeliefert. Darüber hinaus können Unternehmen SAP BWonHANA bzw. SAP BW/4 HANA Private Cloud Edition sowie SAP Databricks als weitere Komponenten hinzukonfigurieren.

Die aus SAP Datasphere bekannten Funktionalitäten für die Datenintegration bleiben auch in SAP BDC erhalten. Es ist jedoch zu erwarten, dass neue Funktionalitäten – vor allem die Integration von Datenprodukten aus SAP S/4HANA und SAP BW/4HANA-Systemen – nur für die Nutzung mit den Private Cloud Editions ausgerollt werden.

Bestehende SAP Datasphere- und SAP Analytics Cloud Tenants sind voraussichtlich ab Q2/Q3 2025 migrationsbereit nach SAP BDC.

6) Wann rollt SAP das erste Release aus?
Aktuell ist SAP BDC mit Controlled Availability für ausgewählte Kunden verfügbar. Die General Availability ist für April 2025 geplant. Eine konkrete Roadmap für die Auslieferung weiterer Funktionalitäten und Insight-Apps sowie ein konkretes Lizenzmodell sind noch nicht öffentlich. Die aktuelle Version präsentiert im Wesentlichen bestehende Funktionalitäten von SAP Datasphere und SAP Analytics Cloud. Eine Insight-App für den Bereich Finance ist bereits einsetzbar.

7) Gibt es noch Unsicherheiten?
Tatsächlich gibt es eine Reihe offener Fragen: Beispielsweise gilt eine Integration von (SAP) On-Premises-Systemen (S/4HANA, BW/4HANA) als technisch realisierbar, jedoch gibt es noch keinen Zeitplan von SAP; Kundeninvestitionen in SAP Business Warehouse und SAP Datasphere sollen aber geschützt werden.

Bei den Anwendungen wird es darauf ankommen, welche Insight-Apps wann und zu welchen Rahmenbedingungen verfügbar sind (Mehrwert, Kosten, Anforderungen). Die Datenhoheit und Compliance (z. B. Datenschutz, DSGVO) bei KI-Modellen gilt als regulatorische Herausforderung. Die Integration mit bestehenden Non-SAP-Systemen könnten manuelle Anpassungen erfordern (bei Nutzung von z. B. Insight-Apps). 

8) Was sollten SAP-Anwenderunternehmen jetzt tun?
Es gibt keine Eile: Bestehende SAP Datasphere- und SAP Analytics Cloud Tenants können weiterhin betrieben werden – aktuell gibt es keine Deadline für die Migration der Tenants nach SAP BDC. Neue Features für SAP Datasphere und SAP Analytics Cloud werden immer sowohl für Stand-alone, also auch für SAP BDC managed Tenants ausgeliefert. Es wird keine unterschiedlichen Codelines geben.

Mittelfristig wird der Bezug von SAP Datasphere Stand-alone jedoch nicht mehr möglich sein, sondern nur noch als Teil von SAP BDC. Dies geschieht schrittweise und je nach Hyperscaler und Datacenter zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Dagegen soll SAP Analytics Cloud auch weiterhin als Stand-alone-Lösung lizenzierbar sein (nach aktuellem Informationsstand).

Für Unternehmen, die geplant haben, in den nächsten Wochen oder Monaten SAP Datasphere einzuführen, ist unsere Empfehlung, ein Data Analytics Architecture Assessment durchzuführen, um den Best-of-Suite-Ansatz zu bestimmen. Mithilfe eines standardisierten Vorgehens lässt sich dies schnell und kosteneffizient durchführen.
 

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