Ludwigsburg – Viel spricht dafür, dass die Bedeutung des Finanzbereichs von Automobilherstellern und Zulieferern in den kommenden Jahren erheblich zunehmen wird. Denn die Unternehmen der Branche müssen einerseits finanzielle Mittel bereitstellen, um innovative Produkte, Services und Geschäftsmodelle auf den Weg zu bringen. Andererseits müssen sie dauerhaft Liquidität und Rentabilität sicherstellen – wie wichtig das ist, zeigt die aktuelle Krise. Die verschiedenen Finance-Disziplinen sind dafür die Grundlage.
Die digitale Transformation bietet die Möglichkeit, die Leistungsfähigkeit des Finanzbereichs zu steigern und für die anstehenden Herausforderungen fit zu machen. Wo OEMs und Zulieferer in Deutschland diesbezüglich stehen, hat die Management- und IT-Beratung MHP gemeinsam mit der Georg-August-Universität Göttingen und der Universität Groningen untersucht. Die Ergebnisse sind in der Studie „Die Digitalisierung des Finanzbereichs in der Automobilbranche“ veröffentlicht.
„Unsere empirischen Befunde zeichnen ein ambivalentes Bild“, sagt René Kuhr, Associated Partner bei MHP und ein Autor der Studie. „Den Verantwortlichen ist die Relevanz von digitalen Technologien bewusst. Bei der Umsetzung besteht aber noch eine gewisse Zurückhaltung.“
Nur die Hälfte der Teilnehmer mit IT zufrieden
Diese Einschätzung stützt sich unter anderem darauf, dass 77 Prozent der Teilnehmer der Aussage zustimmen, dass IT-Lösungen künftig eine größere Rolle im Aufgabenportfolio des Finanzbereichs spielen werden. Allerdings sind nur 48 Prozent mit der aktuellen technischen Infrastruktur (der Hardware und den Netzwerken) zufrieden, 40 Prozent mit der Systemlandschaft (der Software). Wohl auch deshalb nutzen nur 27 Prozent der Studienteilnehmer digitale Technologien regelmäßig. Geeignet sind die Lösungen eher für einfachere Aufgaben wie die Bereitstellung von Daten (63 Prozent Zustimmung) oder deren Analyse (49 Prozent Zustimmung). Die Analyse von polystrukturierten internen und externen Daten ist dagegen lediglich bei 11 Prozent der Teilnehmer möglich.
In der Studie, für die mehr als 100 Verantwortliche aus Automotive-Unternehmen – darunter sämtliche deutsche OEMs – befragt wurden, werden die empirischen Ergebnisse übersichtlich dargestellt und nach unterschiedlichen Kriterien ausgewiesen. So lassen sich auch Abhängigkeiten erkennen und differenzierte Aussagen treffen. René Kuhr: „Die Beurteilung der Ziele einer digitalen Transformation hängt beispielsweise maßgeblich davon ab, ob eine digitale Vision bzw. eine digitale Strategie vorhanden ist. Wenn ja, werden sämtliche abgefragten Ziele positiver eingeschätzt – zum Teil sehr deutlich.“
Ausgehend von den empirischen Befunden formulieren die Autoren konkrete Handlungsempfehlungen für Unternehmen. Als Impulse sollen sie dazu dienen, Verbesserungspotenziale systematisch zu erkennen und dann konsequent zu nutzen.
Die Studie steht kostenlos auf der Website von MHP zum Download zur Verfügung:
mhp.com/de/unternehmen/studien
Die englische Version der Studie finden Sie hier:
MHP Study Digitalization of the Finance Function in the Automotive industry
Fragen zur Digitalisierung des Finanzbereichs in der Automobilbranche beantwortet René Kuhr gerne. Senden Sie Ihre Anfrage einfach an: PublicRelations(at)mhp.com